Alles rund um die 3. Liga
In Krefeld muss Ahlen alles geben
Am 23. April 2016 war ganz Ahlen euphorisiert, die Ahlener SG packte in einem spannenden Duell beim VfL Gladbeck den Aufstieg in die Dritte Handball-Liga und in der heimischen Friedrich-Ebert-Halle fieberten einige hundert Fans dem live übertragenen Handballkrimi auf Großbildleinwand mit.
Jetzt, etwas mehr als ein Jahr später, sind die Handballfans in Ahlen wieder ganz kribbelig und drücken der Ahlener SG die Daumen, dass sie nach nur einer Spielzeit, nicht schon wieder in die Oberliga abrutscht. Ob es passiert oder nicht, das haben einzig und allein die Spieler von Sascha Bertow am Samstagabend ab 19 Uhr in der Hand.
Die einfachste und beste Variante ist ein Sieg in Krefeld, dann ist der Drops gelutscht und Ahlen auch 2017/18 in der Dritten Liga dabei. Sich darauf zu verlassen, dass die direkten Verfolger (jeweils einen Punkt weniger) Volmetal und Langenfeld patzen wäre eine fahrlässige viel zu gefährliche Variante.
Die HSG Krefeld hatte sich für diese Saison das Ziel Aufstieg auf die Fahne geschrieben oder zumindest mit dem Aufstieg zu tun haben. Dieses Ziel haben die Gastgeber aus der Seidenstadt mit aktuell Platz zehn deutlich verfehlt. Den letzten Sieg (34:25) konnte die HSG am 19. März gegen Gummersbach II feiern, danach hagelte es teils deutliche Niederlagen und ein Unentschieden gegen Dormagen. Allerdings kämpft die HSG auch seit längerer Zeit mit einer Vielzahl von Ausfällen - in Leichlingen konnte Krefeld zuletzt nur mit einer Rumpftruppe antreten. Während des Aufwärmens verletzte sich auch noch Spielmacher Marc Pagalies, so dass die HSG lediglich sieben Spieler und zwei Torhüter im Aufgebot hatte. Trotz dieser Ausgangslage hat sich Krefeld mit 33:36 beachtlich geschlagen. An der eigenen Tabellensituation kann Krefeld so gut wie nichts mehr verändern. Lediglich wenn Minden II gegen Langenfeld verliert wäre noch Platz neun drin, wohlgemerkt bei einem Sieg die ASG.
Aus Ahlener Seite sieht es zumindest personaltechnisch besser, wenn auch nicht rosig, aus. Vor dem letzten großen Auftritt der Saison sind alle Spieler wild entschlossen und extrem fokussiert auf dieses so wichtige Spiel. Direkt nach dem Abpfiff gegen Lemgo II vergangenes Wochenende gab es zwar hängende Köpfe, aber kurz drauf war jedem klar, dass die Sache zwar dumm gelaufen aber noch nicht gegessen ist. Trainer Sascha Bertow hat die Mannschaft in dieser Woche noch einmal intensiv auf das Spiel in Krefeld vorbereitet. „Die Mannschaft ist angespannt, das ist deutlich zu merken, da spare ich es mir noch weiteren Druck aufzubauen. Jeder meiner Spieler weiß worum es in Krefeld geht“, so Bertow, der jedoch auf Thomas Lammers verzichten muss und wahrscheinlich auch auf den erkrankten Ferdi Hümmecke. Um mangelnde Unterstützung müssen sich Seifert und Co. jedenfalls keine Sorgen machen, die ASG chauffiert die Fans ab 15 Uhr mit zwei großen Reisebus von der Friedrich-Ebert-Halle nach Krefeld. Außerdem reisen noch etliche Fans mit eigenen Autos nach Krefeld, so dass die kleine Krefelder Halle mit rund 500 Plätzen deutlich in Ahlener Hand ist, sowohl farblich als auch lautstark.